Vitamine
Niedrige Spiegel von Vitamine C, D und E scheinen mit einer erhöhten Gefahr für Weiterentwicklung von Arthrose verbunden zu sein. Die Framingham Studie bestätigt diese Resultate. Eine andere Studie aus Dänemark zeigte, dass Vitamin C in Form von Kalziumascorbat Schmerzen verringerte. Auch eines niedrigen Vitamins K-Status ist mit Arthrose verbunden.
Vitamin C (wasserlöslich) und Vitamin E (fettlöslich)
Freie Radikale schädigen Gelenkknorpel. Die Radikale greifen die Knorpelzellen an und zerstören deren Struktur. In der Folge wird der Gelenkknorpel schrittweise abgebaut und geht endgültig verloren. Vitamin C sowie A und E, gehören zu den Antioxidantien und stellen somit in unserem Körper wichtigen Radikalfänger dar. Freie Radikale sind aggressive Verbindungen, die durch chemische Reaktionen, Rauch, Toxine, Stress oder durch die Einwirkung energiereicher Strahlen wie beispielsweise Sonnen- oder Röntgenstrahlen entstehen. Sie schädigen im Körper Eiweisse, die Struktur der Zellen, inbegriffen Knorpelgewebe (!) und auch die DNA.
Vitamin C kann, zusammen mit Selen, „verbrauchtes“ Vitamin E regenerieren, das heisst in seine wirksame antioxidative Form zurückzuführen. Vitamin E sollte man am besten mit Vitamin C kombinieren. Vitamin C kann zudem die schleimhautschädigende Wirkung von nicht-steriodalen Antirheumatika (NSAR, also Salicylate wie Acetylsalicylsaäure) neutralisieren.
Vitamin C
Vitamin C ist von zentraler Bedeutung für den Bindegewebestoffwechsel. Vitamin C ist an der Biosynthese von Kollagen, Elastin und Knorpelgewebe beteiligt. Bindegewebe gibt den Knorpeln Struktur und verleiht diesen Stabilität, Widerstandskraft und Elastizität. Entsprechend erhöht ein Vitamin C-Mangel das Risiko für rheumatische Beschwerden, wie z.B. Degeneration des Knorpelgewebes.
Vitamin C ist ein wichtiges Antioxidans und hemmt die Entstehung freier Radikale, die durch oxidative Schädigung an der vorzeitigen Alterung und an der Entstehung von Arthrose. Vitamin C kann zudem die schleimhautschädigende Wirkung von nichtsteriodalen Antirheumatika wie Acetylsalicylsaäure neutralisieren. Vitamin C ist auch an die Biosynthese von Steroidhormone (darunter Cortisol) beteiligt. Cortisol wirkt entzündungshemmend.
Vitamin D
Vitamin D ist eine Vorläuferform des Hormons 1,25-Dihydroxy-Vitamin-D, auch als Calcitriol bekannt. Calcitriol hemmt Entzündungen, indem es einige Gene reguliert, die für die Produktion einiger entzündungsfördernder Mediatoren (z. B. Zytokine) verantwortlich sind. Vitamin D spielt ausserdem eine wichtige Rolle für den Knochen-, Knorpel- und Bindegewebsaufbau. Welche Rolle spielt Vitamin D bei Gelenkerkrankungen wie Arthrose? Studienergebnisse (häufig bei Kniearthrose-Patienten durchgeführt) zeigen noch keine deutlichen Ergebnisse:
- Es gibt Belege, dass Patienten mit Arthrose einen niedrigeren Vitamin D-Spiegel im Blut aufweisen als gesunde Personen. Dies trifft vor allem auf jüngere (jünger als 60 Jahre) Patienten zu. Bei einem niedrigen Vitamin-D-Spiegel kann eine Supplementation zu einer Verringerung der Schmerzen führen.
- Laut U. Gröber, europäischer Mikronährstoffspezialist, eigne sich Vitamin D eher zur Vorbeugung als zur Behandlung einer Arthrose. Trotzdem ist U. Gröber der Meinung, dass Vitamin D dazu beitragen kann, entzündliche Prozesse abzumildern.
- Aus eine andere Studie: Vitamin-D-Mangel könnte einer von vielen Faktoren sein, die für stärkere Schmerzen bei Arthrose verantwortlich sind.
- In einer Studie US-amerikanischen Forscher: die gute Versorgung mit Vitamin D kann den Verlauf der Arthrose beeinflussen. Bei den Studienteilnehmern mit niedrigen Vitamin D-Spiegel war das Risiko für ein Fortschreiten der Erkrankung mehr als doppelt so hoch, im Vergleich zu denen, die höhere Vitamin D-Werte aufwiesen.
Bei Patienten mit niedrigen Vitamin D- und hohen Parathormon-Konzentrationen war das Fortschreiten der Arthrose sogar mehr als 3-fach erhöht.
Vitamin E
Vitamin E steht als Sammelbegriff für eine ganze Familie von acht fettlösliche Substanzen unterteilt in zwei Gruppen, die Tocopherole und die Tocotrienole. Die komplette Vitamin Gruppe, die in einem kombiniertes Vitamin-E-Komplex-Präparat enthalten ist, hat ein synergistisches Potential, das bei weitem höher ist als das einer einzelnen Komponente.
Um eine rheumatische Entzündung zu mildern, benötigt der Körper wesentlich mehr Vitamin E als im gesunden Zustand. Bei rheumatischen Erkrankungen haben Untersuchungen gezeigt dass den Vitamin E-Spiegel in der Synovialflüssigkeit der entzündeten Gelenke und im Plasma häufig erniedrigt ist. Daraus schlussfolgerten die Forscher, dass Vitamin E-Mangel die oxidativen Prozesse – diese korrelieren ursächlich mit einer fortschreitenden Arthrose – begünstigt. Im Umkehrschluss müsste sich eine Vitamin E-Behandlung dann positiv auf den Verlauf der Knorpelzerstörung auswirken.
Arachidonsäure ist eine mehrfach ungesättigte Fettsäure, die in tierischen Nahrungsmittel enthalten ist. Entzündungen werden in unserem Körper durch so genannte Entzündungsmediatoren oder Entzündungsvermittler unterhalten. Diese Substanzen, die auch Eikosanoide (u.a. Prostaglandine, Leukotrine, Thromboxane) genannt werden, bildet der Körper selbst aus Arachidonsäure. Verschiedene Enzyme des Arachidonsäure-Stoffwechsel können durch Vitamin E gehemmt werden. Dadurch wird die Synthese von Entzündungsmediatoren reduziert. Die Wissenschaftler sind sich heute einig, das Vitamin E die Entzündung in den betroffenen Gelenken reduziere und auch das antioxidative Potenzial erhöhe, folglich die Zerstörung der Gelenke entgegen wirken kann.
Vitamin K
Vitamin K wirkt entzündungshemmend, ist für geschmeidige Knorpel mitverantwortlich und ist am Knorpelaufbau mitbeteiligt. Das zeigen erste Studien.
Japanische Wissenschaftler konnten nachweisen, dass eine niedrige Vitamin-K-Aufnahme einen Risikofaktor für Arthrose des Kniegelenks darstellt. Bei 719 Patienten wurde der Schweregrad einer Kniegelenks-Arthrose radiologisch bestimmt. Parallel wurde die Nährstoffaufnahme über den Zeitraum eines Monats erfasst. Unter den Ernährungsfaktoren war ausschliesslich die Vitamin-K-Aufnahme mit der Prävalenz der Osteoarthrose assoziiert. In einer anderen Studie wurde postuliert, dass niedriger Vitamin-K-Status, durch eine fehlerhafte Knorpel- und Knochenmineralisierung zu Arthrose (radiologische Beurteilung) in der Hand und Knie führen könnte. Die Beobachtungsdaten stützen diese Hypothese eines Zusammenhangs zwischen niedrigen Plasmaspiegel von Vitamin K und erhöhte Prävalenz von Arthrose Manifestationen in der Hand und Knie.






