Spurenelemente
Bor, Kupfer, Mangan, Selen, Zink und Silicium- wichtige Spurenelemente für die Gelenke
Die ersten fünf Spurenelemente haben eine hemmende Wirkung auf Entzündungsreaktionen, schützen den Knorpel vor Abbau und fördern den Bindegewebestoffwechsel. Im Vergleich zu gesunden Kontrollpersonen haben Patientinnen und Patienten mit rheumatischen Erkrankungen häufig erniedrigte Plasmaspiegel von Selen, Zink, Mangan und Kupfer – Spurenelemente, die am Aufbauprozess von Knorpel beteiligt sind. Als Co-Faktoren antioxidativ wirksamer Enzyme wie Glutathionperoxidase (Selen) und Superoxiddismutase SOD (Zink, Kupfer) können sie den Entzündungsprozess positiv beeinflussen und so Morgensteifigkeit und Schmerzen mindern. Kupfer und Mangan tragen zum Erhalt des für die Elastizität des Gelenkknorpels benötigen Bindegewebes bei. Zink schützt die Zellen vor oxidativem Stress und trägt zu einer normalen Kollagenbildung bei. Silicium ist für die Qualität des Bindegewebes von grosser Bedeutung.
Bor
Bei Entzündungen sollte der Boranteil in der Ernährung deutlich hochgefahren werden. Analysen ergaben, dass von Arthrose befallene Gelenke und die daran angrenzenden Knochen nur halb so viel Bor enthalten wie gesunde Gelenke. Zusammen mit Vitamin C und sekundärer Pflanzenstoffe ist Bor in der Lage, den Abbau von Hyaluronsäure (Bestandteil der Gelenkflüssigkeit und des Knorpelgewebes) weitgehend zu hemmen. Mangelt es dem Körper an Bor, wird Hyaluronsäure deutlich schneller abgebaut. Auch wenn weitere Studien zur Rolle von Bor bei Gelenkerkrankungen ausstehen, erscheint im Moment die Einnahme von Bor bei Arthrose und Arthritis gemeinsam mit anderen Spurenelementen und Mikronährstoffen empfehlenswert.
Mangan
Mangan ist ein essentielles Spurenelement. Als Co-Faktor ist Mangan für die körpereigene Synthese von Proteoglykan unerlässlich. Proteoglykane bilden mit Kollagen strukturelle Komplexe und sind Hauptbestandteil von Knorpel. Im Knorpel stellen sie ca. 25–35 % des Trockengewichts dar. Proteoglykane haben zusammen mit den Glukosaminoglykanen eine negative Ladung und weisen daher eine hohe Wasserbindungskapazität auf. Proteoglykane werden von den Chondrozyten und Synoviozyten gebildet. Zusammen mit Schwefel wird damit ein Grossteil der Knorpelbildung und -regeneration ermöglicht. Mangan trägt zum Erhalt des für die Elastizität des Gelenkknorpels benötigten Bindegewebes bei. Es trägt ausserdem zur Aktivierung verschiedener Enzyme bei, die als Antioxidans wirken. Eine mangelhafte Zufuhr an Mangan führt unweigerlich zum Knorpelabbau sowie Sehnen- und Bindegewebeproblemen.
Silicium
Silicium ist das älteste Heilmittel der Menschheit, denn es spendet lebenswichtige Mineralien. Silicium (standardsprachlich Silizium) ist nach Sauerstoff das häufigste Element auf Erden und gehört der Gattung der Minerale an. Silicium wird als DAS Mineral des Bindegewebes bzw. der extrazellulären Matrix bezeichnet.
Silicium wirkt entzündungshemmend auf das Gelenk, es verstärkt die Fähigkeit des hyalinen Knorpels, Wasser zu binden und erhöht dessen Elastizität. Silicium hat die Fähigkeit, das 300-fache seines Gewichtss an Wasser zu speichern! Das Bindegewebe wird gestärkt, der Knorpel kann sich sogar teilweise regenerieren, denn die Chondrozyten (Knorpelzellen), die lebenslang stets den abgebauten Knorpel im Gelenk regenerieren, erhöhen dank Silizium ihre Aktivität – laut Studien von Carlisle in Zellkulturen um sagenhafte 243 %. Silicium hat also einen positiven Einfluss auf die Strukturstärke des kollagenen Knorpels und auf dessen Stoffwechsel.
In der Natur kommt Silicium meistens als Siliciumoxid vor, dessen Hauptbestandteil Kieselsäure ist. Es ist ein Spurenelement, das in nahezu allen Pflanzen und Lebewesen vorkommt. In unserem Körper befinden sich ca. 20 Milligramm pro Kilogramm Körpergewicht. Es ist in fast jeder Körperzelle enthalten und an vielen Stoffwechselvorgängen beteiligt. Mit zunehmendem Alter nimmt der Siliciumgehalt im Körper stetig ab. Da der Körper selbst kein Silicium produzieren kann, muss es zugeführt werden. Silicium ist jedoch nur in wenigen Lebensmitteln enthalten, und die Bioverfügbarkeit aus Lebensmitteln ist begrenzt (der Organismus verwertet nur ca. 5 % der zugeführten Kieselsäure). Aufgrund der schlechten Verwertbarkeit ist es schwierig, einen bestehenden Siliciummangel alleine über die Ernährung auszugleichen, und Siliciummangel ist heutzutage an der Tagesordnung. Schätzungen zufolge sollen 80 % der Weltbevölkerung ein Mangel an Silizium haben. Typische Mangelerscheinungen sind Bindegewebsschwäche wie Bänder- und Sehnenrisse, Leisten- und Zwerchfellbrüche, Bandscheibenvorfälle, Krampfadern oder eine Gebärmuttersenkung.
Die wohl bekannteste Eigenschaft des Siliciums ist seine strukturgebende Wirkung. Leicht und trotzdem stabil besteht beispielsweise Vogelgefieder zu 70 % aus Silicium. Offensichtlich spielt Silicium überall da eine Rolle, wo stabile und trotzdem elastische Strukturen benötigt werden. Das gesamte Bindegewebe, Haut, Sehnen, Bänder und Gelenkknorpel fallen ebenfalls darunter. Da Silicium in der Lage ist, Quervernetzungen einzugehen, stabilisiert es das Binde- und Stützgewebe.
Bei ausreichender Versorgung mit Silicium beschleunigt der Körper die Bildung der Bindegewebsfasern Elastin und Kollagen. Es konnte ein positiver Zusammenhang zwischen der Siliciumkonzentration im Serum und der Kollagenkonzentration im Knorpel beobachtet werden. Kollagen ist für die Festigkeit und Elastizität des Gewebes zuständig, Elastin hält das Bindegewebe elastisch. Fehlt Silizium im Bindegewebe, verliert dieses sowohl an Stabilität als auch an Elastizität und wird geschwächt. Die Knorpelzellen, die das kollagene Bindegewebe der Gelenkknorpel immer wieder erneuern, um eine Abnutzung zu verhindern, zeigen eine höhere Aktivität, wenn das Gewebe mit Silicium angereichert ist, als bei Mangel. Das Fehlen von Silicium im Körper führt zu beschleunigten Abnutzungserscheinungen der Gelenkknorpel. Ausserdem hat Silicium entzündungshemmende und antioxidative Eigenschaften und wirkt regulierend auf das Säure-Base-Gleichgewicht.
Gut verwertbare Nahrungsergänzungsmittel, die Silicium enthalten, sind Bambus (Siliziumgehalt von etwa 70%), Kieselerde (80 % Kieselsäure, davon ca. ein Drittel Silicium) und das Vulkangestein Zeolith (ca. 70 % Silicium). Es gibt zwei Formen von SiO2, die als Heilmittel dienen können. Monokieselsäure (Mono SiO2) und kolloidale Kieselsäure. Natürliches kolloidales Si02 liefern die Naturgesteine Klinoptiolith-Zeolith und Montmorillonit. Bei älteren Menschen steigt der Bedarf an Silicium erheblich. Bei chronischen Patienten und zu Therapiezwecken kann die Dosierung sogar auf mehrere Gramm steigen. Die heutigen Nahrungsmittel decken diesen Bedarf nicht ab. Eine Überdosierung ist nicht möglich, da die Nieren überflüssiges SiO2 ausscheiden. Die tägliche Zufuhr von Kieselsäure hat auch nach längerer Applikationszeit keine unerwünschten Nebenwirkungen, dies wurde in zahlreichen Untersuchungen bestätigt.
Kupfer
Kupfer stimuliert das Enzym Superoxiddismutase (SOD), das Entzündungen und Schmerzen lindert. Kupfer und Mangan tragen zum Erhalt des für die Elastizität des Gelenkknorpels benötigten Bindegewebes bei.
Selen
Selen ist ein wichtiges Element in unserem Bewegungsapparat und im Knochen- und Knorpelgewebe zu finden.
Selen ist bekannt dafür, antioxidativ zu wirken und Entzündungsreaktionen zu verringern. Es gibt verschiedene Studien, die für die Spurenelemente Selen, Zink, Kupfer, Mangan und Bor einen starken Zusammenhang zwischen Gelenkerkrankungen und einem Mangel an den Spurenelementen nachweisen. Bei Messungen an menschlichen Haaren, Blut und Urin von Rheumapatienten wurden niedrigere Gehalte an Kupfer, Eisen und Zink ermittelt als in der gesunden Kontrollgruppe. Es ist allerdings noch unklar, ob der Mangel an Spurenelementen die rheumatischen Beschwerden fördert (also die Ursache ist) oder ob die Entzündungen selbst deren Gehalt im Körper limitieren (und der Mangel als Folgeerscheinung eintritt). In beiden Fällen ist es jedoch sinnvoll, den Mangel zu beheben.
In Gebieten, die einen hohen Selengehalt in den Böden und in der Nahrung aufweisen, ist das Risiko von Gelenkerkrankungen ca. 40 % niedriger als anderswo. Zudem schützt Selen den Körper teilweise vor Schwermetallbelastung, einer Ursache von oxidativem Stress und Entzündungen.
Zink
Bei Menschen mit Arthrose und Arthritis wird regelmässig festgestellt, dass der Zinkstatus zu gering ist. Allerdings ist nicht klar, ob dieser Zinkmangel die Ursache oder die Folge ist, da entzündete Gelenke zu einem höherem Zinkverbrauch führen. Unabhängig davon ist eine Zinkeinnahme bei Gelenkserkrankungen auf jeden Fall empfehlenswert. Das Spurenelement Zink ist ein wichtiger Bestandteil vieler Enzyme, die am Eiweissstoffwechsel beteiligt sind. Zink trägt zu einer normalen Kollagenbildung bei und besitzt antioxidative und antientzündliche Eigenschaften.









