Hyaluronsäure

Quelle: TRB CHEMEDIA

Die Synovialmembran im inneren des Gelenks gibt in die Gelenkkapsel eine zähe Flüssigkeit ab, die Synovialflüssigkeit, Synovia oder «Gelenkschmiere» genannt wird. Diese Synovialflüssigkeit und ihr Hauptbestandteil Hyaluronsäure dienen:

  • Der Ernährung des Gelenkknorpels
  • Dem Abtransport von Abbauprodukten
  • Der Schmierung der Gelenkflächen
  • Zur optimalen Druckbeständigkeit des Knorpelgewebes
  • Gemeinsam mit dem Gelenkknorpel zur Stossdämpfung in Gelenken

Hyaluronsäure ist ein Kohlenhydrat, genauer gesagt ein Mucopolysaccharid, das im gesamten Körper vorkommt. Die komplexe Struktur kann aus mehreren tausend Zuckern bestehen. Wenn die Moleküle nicht aneinander gebunden sind, binden sie sich an Wasser und es entsteht ein gelförmiges Material hoher Viskosität und Druckbeständigkeit. Hyaluronsäure kann relativ zu ihrer Masse sehr grosse Mengen Wasser binden (bis zu sechs Liter Wasser pro Gramm). So besteht z.B. der Glaskörper des Auges zu 98 % aus Wasser, das an nur 2 % Hyaluronsäure gebunden ist. Wasser ist kaum komprimierbar und gibt diese Eigenschaft auch an hyaluronsäurehaltiges Gewebe weiter, z.B. an das Knorpelgewebe.

Die Viskosität der Gelenksschmiere verändert sich je nach Beanspruchung des Bewegungsapparates. Bei Druck- und Stossbelastung nimmt sie zu und unterstützt den Gelenkknorpel in seiner dämpfenden Funktion. Bei Bewegungen, die ein reibungsloses Gleiten erfordern, nimmt die Viskosität ab.

Die Gelenkschmiere ist auch für die Ernährung der Knorpelsubstanz, die selbst über kein Versorgungssystem verfügt, verantwortlich. Der Nährstoffaustausch (Versorgung und Entsorgung) mit dem Gelenkknorpel wird durch wechselnde Belastung und Entlastung aufrechterhalten. Ein gesunder Knorpel-Stoffwechsel ist also auf genügend Bewegung angewiesen.

Die eigene Produktion von Hyaluronsäure reduziert sich mit dem Alter zunehmend. Ab etwa 40 Jahren stellt der Körper nur noch knapp die Hälfte, ab 60 Jahren nur noch etwa 10 Prozent der Hyaluronsäure her. Die Arthrose führt zur Änderung der mechanischen Eigenschaften und zur Auffaserung des Knorpels, die mit Flüssigkeitsverlust verbunden ist. Das Knorpelgewebe wird spröde und verliert an Elastizität.

Hyaluronsäure begünstigt die Regeneration der obersten Knorpelschichten in die Gelenke und regt die Verdichtung der Knorpelzellen und die Bildung der Knorpelzwischensubstanzen an. Eine Hyaluronsäure-Supplementierung ist deshalb sinnvoll bei allen Abnützungserscheinungen der Gelenke.