Enzyme

Enzyme sind in lebenden Zellen hergestellte Eiweiss spaltende Moleküle. Sie hemmen oder beschleunigen die einzelnen Stofwechselprozesse und steuern so als Biokatalysatoren sämtliche biochemischen Reaktionen. Ohne Enzyme könnte kein Lebenswesen existieren. Die Anzahl verschiedener Enzyme wird auf bis zu 30’000 geschätzt, doch bis jetzt konnten nur rund 5000 des menschlichen Organismus beschrieben werden.

Die Enzymtherapie hat eine lange Geschichte. In Südamerika ist die heilende Wirkung von verschiedenen enzymhaltigen Pflanzen wie Ananas und Papaya bereits seit Tausenden von Jahren bekannt.

Die therapeutische Wirkung der systemischen Enzymtherapie bei Gelenkerkrankungen wird seit Jahrzehnten wissenschaftlich erforscht und konnte in vielen Studien belegt werden. Eine Behandlung der Entzündung mit Enzymen führt zu einer Abschwellung des betroffenen Gewebes. In Verbindung mit der verbesserten Durchblutung, die Sauerstoff und Nährstoffe im Gewebe verteilt, werden der Schmerz gelindert und die Beweglichkeit gesteigert. Enzyme haben die Fähigkeit, überschüssige Entzündungsbotenstoffe abzufangen und überschiessende Entzündungsreaktionen in geordnete Bahnen zu lenken. Im Gegensatz zu herkömmlichen antirheumatischen Mitteln beschleunigen Enzyme die Selbstheilungsprozesse des Körpers, statt einfach Symptome unterzudrücken.

Die eingesetzten Wirkstoffe sind hochkonzentrierte Enzyme aus Ananas (Wirkstoff Bromelain), Papaya (Wirkstoff Papain) sowie tierischer Herkunft (Wirkstoff Trypsin, Chymotrypsin, Pankreatin, Amylasen, Lipasen, Elastasen). Es sind jedoch vor allem die Enzyme tierischer Herkunft, die das Blut verdünnen und die Blutgerinnung beeinträchtigen (fibrinolytische und antithrombotische Wirkung).

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Für mehr Wirkung werden manchmal pflanzliche Wirkstoffe wie Rutosid, Citrusbioflavonoide oder Quercetin ergänzt, da sie abschwellend und antioxidativ wirken. Enzymkombinationen sind sehr gut verträglich und können daher auch langfristig problemlos benützt werden.

Proteolytische Enzyme stellen ein effizientes Therapeutikum bei akuten und chronischen Entzündungen dar. Proteasen beschleunigen den Ablauf des Entzündungsgeschehens durch die Entsorgung von nekrotischen Geweberesten und wirken durch ihre antiödemischen Eigenschaften schmerzlindernd. Vor allem in der Akuttherapie gelten die antiödematösen und fibrinolytischen Wirkungen als wissenschaftlich gesichert.

Einige Studien legen nahe, dass besonders das Enzym Bromelain bei der Schmerzreduzierung wirksam ist. Eine Studie belegt sogar, dass eine Supplementation mit Bromelain (dreimal täglich 90 mg) bei Symptomen von Kniearthrose (Gelenkempfindlichkeit, Schmerzen, Schwellungen und Verbesserung der Gelenkbeweglichkeit) gleich stark wirkt wie Diclofenac (zweimal täglich 50 mg).