Aminosäuren
Semi essentielle Aminosäuren
Aminosäuren welche erst unter bestimmten Bedingungen (z.B. hohe Belastung) essentiell werden
- Arginin
- Histidin
Nicht essentielle Aminosäuren
können eigenständig vom Körper gebildet werden
- Alanin
- Asparagin
- Asparaginsäure
- Cystein
- Glutamin
- Glutaminsäure
- Glycin
- Prolin
- Serin
- Tyrosin
Methionin
Methionin ist eine essentielle Aminosäure, d.h. sie kann nicht selbst vom Körper hergestellt, sondern muss über die Nahrung zugeführt werden. Methionin dient vor allem Menschen mit angegriffenen Gelenken als wichtiger Spender von bioverfügbarem Schwefel, da Knorpel ca. dreimal so viel Schwefel wie andere Körperteile enthält.
Die Aminosäure Methionin oder seine aktive Form S-Adenosyl-Methionin (kurz SAM, engl. SAMe) ist eine der wichtigsten und effektivsten knorpelaufbauenden Substanzen bei Arthrose, da sie die Bildung und Reparatur von Knorpelgewebe fördert. Als wichtige Schwefelquelle hilft sie ausserdem durch Komplexbildung und Ausscheidung, den Körper vor toxischen Stoffen wie Schwermetallen zu schützen. SAM kann bestens mit MSM kombiniert werden.
SAM hilft im Weiteren, rheumatischen entzündlichen Gelenksentzündungen entgegenzuwirken, wodurch der Schmerz gelindert wird.
In verschiedenen Studien wurde die Wirksamkeit von S-Adenosyl-Methionin gegenüber Schmerzmitteln bei Arthrosepatienten verglichen. Das Ergebnis: Während der ersten vier Wochen waren Schmerzmittel deutlich wirksamer als SAM. Schon im zweiten Monat jedoch waren die Wirkung von SAM und die des Schmerzmittels vergleichbar. Bei der Einnahme von L-Methionin sind keine Nebenwirkungen zu erwarten. Methionin gilt als wichtiger organischer «Schwefelspender». Gelenkknorpel benötigen für ihren Aufbau Schwefel. Schon zu Beginn einer Arthroseerkrankung kann Schwefelmangel die Heilung des Knorpelgewebes extrem erschweren.
In Studien wurde belegt, dass der Knorpel von gesunden Menschen ca. dreimal so viel Schwefel enthält wie der Knorpel von Patienten, die an Arthrose erkrankt sind. Somit kommt Methionin in dreierlei Hinsicht eine besondere Bedeutung zu, da es:
- Entzündungshemmend wirkt;
- Schmerzlindernd wirkt;
- Die Knorpelzellen zur Bildung von Knorpelgewebe anregt.
Wegen seiner schmerzlindernden und entzündungshemmenden Wirkung gilt SAM als natürliches Antirheumatikum und wird u.a. erfolgreich bei Osteoarthritis und Fibromyalgie eingesetzt.
Methionin sollte nicht länger als zwei bis vier Wochen eingenommen werden, da die Förderung des Methionin-Stoffwechsels einen Anstieg des Homocysteinspiegels bewirkt. Es besteht eine Beziehung zwischen erhöhtem Homocystein und kardiovaskulären Erkrankungen, gegen die Vitamine der B-Gruppe (Vitamin B₉ und B₁₂) wirken.
Lysin
Die Aminosäure Lysin ist ein wichtiger Bestandteil von Kollagen und Elastin. Kollagen wiederum ist der Hauptbaustein von Haaren, Zähnen, Knochen, Blutgefässen, Knorpel, Bändern, Sehnen und Muskeln.
Lysin ist am Aufbau von gesundem, straffen Bindegewebe beteiligt, indem es die Entstehung von spiralförmigen, reissfesten Bindegewebsfäden fördert. Lysin ist unentbehrlich für Stabilität und Festigkeit von Kollagen im Bindegewebe. Ausserdem spielt es eine wichtige Rolle bei der Calciumresorption aus dem Darm und fördert die Calciumeinlagerung in den Knochen.
Lysinmangel ist heutzutage sehr verbreitet und führt zu Bindegewebsschwäche. Da der Körper selbst kein Lysin herstellen kann, muss die Aminosäure mit der Nahrung zugeführt werden.
Prolin
Prolin ist an der Herstellung von Kollagen und Bindegewebe beteiligt. Gleichzeitig schützt es Gelenke vor Abbauprozessen, indem es die verdauenden Enzyme (Kollagenasen) blockiert. Da aber gerade bei chronischen und anhaltenden Erkrankungen diese bindegewebsabbauenden Enzyme vermehrt arbeiten, ist eine ausreichende Prolin-Zufuhr hier besonders wichtig. Prolin kommt in hoher Konzentration in Knochen- und Knorpelgewebe vor.
Prolin ist, wie Lysin, ein essentieller Bestandteil der Strukturproteine in Elastin und Kollagen und damit wesentlich für die Flexibilität und Stabilität des Bindegewebes, der Knochen, Gelenke, Sehnen und Bänder verantwortlich. Prolin ist die Vorstufe des Hydroxyprolins, dem eigentlichen «Knorpelbaustein». Die Umwandlung in Hydroxyprolin ist abhängig von Vitamin C. Ein Mangel an Vitamin C – wozu es heutzutage oft kommt – hat eine Schwächung des Bindegewebes zur Folge.
Hydroxyprolin und Prolin unterstützen den Gelenkaufbau und die Regeneration des Gewebes. Obwohl der Körper Prolin als nicht essentielle Aminosäure im Körper selbst herstellt, reicht gerade bei langwierigen chronischen Erkrankungen und im Alter die körpereigene Prolin-Synthese oft nicht aus – insbesondere bei den Gelenken. Kommt es zu einem Mangel an Prolin, wird es dort zuerst abgebaut, was zu einem schwachen Bindegewebe sowie zu instabilen Knochen und instabilem Knorpelgewebe führen kann.
Arginin
Arginin fördert den Aufbau von Kollagen und ist deshalb ein wesentlicher Faktor für den Knochenaufbau. Kollagen ist ein Protein, das ein elementarer Bestandteil verschiedener Bindegewebe (wie z.B. Knorpel) und der Knochen ist.
Arginin in Kombination mit anderen Aminosäuren unterstützt das Wachstum der Osteoblasten (Zellen, die für die Knochenbildung verantwortlich sind), aus denen sich die eigentliche Knochenmasse bildet. Arginin hemmt den Knochenabbau. Ein Mangel an Arginin kann die Ursache für eine auftretende Osteoporose sein.
L-Arginin unterstützt das Immunsystem und kann so helfen, die Heilung der entzündlichen Prozesse auf natürlichem Wege zu fördern.