Kollagenhydrolysat

Im menschlichen Körper ist Kollagen (internationalisierte Schreibweise Collagen) mit über 30 % Anteil am Gesamtgewicht aller Eiweisse das am meisten verbreitete Protein und Hauptbestandteil des Bindegewebes. Kollagen ist der organische Bestandteil von Knochen, Zähnen, Knorpel, Sehnen und Bändern. Das Knorpelgewebe besteht zu ca. 80 % aus Kollagen Typ II. Das aus Kollagen gewonnene Kollagenhydrolysat kann vom Körper zu 100 % aufgenommen und verarbeitet werden.

Kollagen ist strukturgebender Bestandteil des Bindegewebes und verleiht ihm Elastizität, Straffheit und Beständigkeit bei Druck und Dehnung. Kollagenfasern besitzen eine enorme Zugfestigkeit und sind nicht dehnbar. Sie können Gewichte bis zum Zehntausendfachen ihres Eigengewichts tragen. Kollagen enthält spezifische Aminosäuren (Eiweisse) – Glycin (ca. 30 %), Prolin (ca. 12 %), Hydroxyprolin (ca. 13 %) und Arginin. Die hydrolisierte Form entspricht der Gelatine, die erhebliche Mengen Wasser binden kann, und zur Knorpelernährung dient.

Die Wirkung von Kollagenhydrolysat ist in zahlreichen Studien wissenschaftlich nachgewiesen. 2011 konnte erstmals eine Forschungsgruppe des Tufts Medical Center in Boston in einer klinisch kontrollierten Goldstandardstudie unter Anwendung objektiver Parameter wie dem MRI (Magnetic Resonance Imaging) beim Menschen nachweisen, dass Kollagenhydrolysat nicht nur die Degeneration des Gelenkknorpels hemmen, sondern auch dessen Regeneration anregen kann. Damit konnten erstmals sowohl die sehr gute Bioverfügbarkeit als auch die Bioaktivität bestimmter Kollagenhydrolysate nachgewiesen werden. In Studien konnte mit radioaktiv markiertem Kollagenpulver aufgezeigt werden, dass bei guter Kollagenhydrolysat-Versorgung die Kollagenbildung der Knorpelzellen bis 250 % höher ist. Die Einnahme von Kollagenhydrolysat führt zu einer höheren Belastbarkeit arthrotischer Gelenke, verbessert die Gelenkbeweglichkeit und verringert die Schmerzen. Studien haben gezeigt, dass Kollagenhydrolysat sicher und gut verträglich ist. Unerwünschte Wirkungen oder Wechselwirkungen mit Medikamenten sind nicht bekannt. In Studien konnte gezeigt werden, dass klinische Effekte eine längere Einnahmedauer voraussetzen.